08. Apr 2022
Der Infrastrukturbau zählt zu den grössten CO₂-Emittenten der Schweiz. Durch den vermehrten Einsatz von Holz könnte er zur Dekarbonisierung beitragen. Am Montag 09. Mai wird an der Berner Fachhochschule ein vorgespanntes und mit TS3 verbundenes Hohlkastenelement für Schwerlastbrücken eingeweiht. Wir laden Sie herzlich zur Einweihung ein.
Die Motion „Erforschung und Innovation des Werkstoffs Holz für den Einsatz im Infrastrukturbau als Dekarbonisierungs-Beitrag“ wurde im Ständerat und im Nationalrat angenommen (Mehr dazu).
Nun gilt es im Infrastrukturbau den Stahlbeton durch CO₂ -speichernde Materialien wie Holz zu ersetzen. Dazu hat die Berner Fachhochschule zusammen mit TS3 und weiteren Wirtschaftspartnern eine Forschungsstrategie ausgearbeitet und einen Prototypen eines Brückenelements gebaut. Im Rahmen der internationalen Brückenkonferenz ICTB wird das Modul eingeweiht:
Einweihung Schwerlastbrückenmodul aus Holz
Ort: Berner Fachhochschule, Solothurnstrasse 102, Biel
Anmeldung und weitere Informationen finden Sie hier.
Hinweis: Die Einweihung findet im Rahmen der ICTB Veranstaltung statt. Es gibt noch freie Plätze. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Holz im Infrastrukturbau
Die Zementproduktion trägt mit einem jährlichen CO₂-Ausstoss von etwa 2,5 Millionen Tonnen über 5 Prozent zum nationalen CO₂- Ausstoss bei. Wenn das Pariser Klimaabkommen erreicht werden soll, dann muss die Baubranche weitgehend auf den Einsatz von Stahlbeton verzichten. Für den Bau von Infrastrukturen, im Gebäude-, aber auch in anderen Bereichen wie beispielsweise im Strassensektor, liegen heute bereits verschiedene Lösungen mit Materialien vor, die bei der Herstellung nicht CO₂ produzieren, sondern speichern. Ein gutes Beispiel ist Holz.
Erste vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten von Holz im Infrastrukturbau gibt es bereits. Die gebauten Lärmschutzwände, Brücken und Wildtierüberführungen sind gute Beispiele dafür. Damit grosse Brücken insbesondere Brücken in der Achse der Fahrtrichtung gebaut werden können, braucht es weitere Forschung.
Mit der TS3-Technologie verbunden
Die Brückenelemente sind für eine Brücke quer zur Achse geplant. Damit kann beispielsweise eine Kantonsstrasse über eine 6-spurige Autobahn mit einer Mittelabstützung ausgeführt werden. Die einzelnen Platten der Elemente sind mit der TS3-Technologie biegesteif verbunden, dadurch wird die Torsionssteifigkeit erhöht und die einzelnen Platten wirken effizient zusammen. Für die Erstellung einer Brücke werden mehrere Elemente aneinandergereiht, mit der TS3-Technologie verbunden und anschliessend vorgespannt.
Die Brückenelemente zeigen exemplarisch die Bohrungen für die Spannkabel. Weitere Spannkabel werden im Feldbereich im unteren Flansch eingefügt und im Bereich des Mittelauflagers im oberen Flansch. Die Simulationen für die Brücke quer zur Achse wurde mit Vorspannkabeln ohne Verbund modelliert. Wie der Verbund der Vorspannlitzen mit dem Holz hergestellt werden kann wird zurzeit erforscht. Die Elemente sind deshalb als ein Arbeitsmodell zu verstehen, welches nicht die endgültigen Lösungen zeigt. Die Elemente sollen die Möglichkeit schaffen im laufenden Forschungsprojekt neue Lösungen auszuprobieren.